
Wiesbaden. Im Rahmen einer Aktuellen Stunde im Hessischen Landtag anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus unterstrich der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Kai Klose, die Bedeutung aktiver Antidiskriminierungsarbeit als Menschenrechtsarbeit und betonte: „Die Hessische Landesregierung versteht Vielfalt als Grundlage und Bereicherung unseres Zusammenlebens. Unser Grundgesetz sagt eben nicht, dass die Würde nur in Deutschland geborener Menschen unantastbar ist – sondern aller. Es sagt nicht, dass nur Menschen mit besonders heller Haut ein Recht auf die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit haben – sondern alle. Und es garantiert das Recht auf freie Religionsausübung nicht nur Menschen einer Glaubensrichtung – sondern allen. Nicht nur, weil wir dem verpflichtet sind, sondern weil das unsere feste Überzeugung ist, haben Rassismus und alle anderen Formen von Ausgrenzung und Diskriminierung in Hessen keinen Platz!“
Trotzdem sind Diskriminierungen auch heute noch gesellschaftliche Realität und kein Randphänomen. Sie passieren Menschen in vielfältiger Weise, sie verletzen, grenzen aus und prägen Identitäten und Lebenswege nachhaltig. Das, was in den Medien landet, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Betroffene von Rassismus sind auch Alltagsdiskriminierungen ausgesetzt. „Beim Einkaufen, im Öffentlichen Nahverkehr, auf der Straße - im Vorbeigehen. Diese Erfahrungen sind es, die Menschen zermürben können. Auch in solchen Fällen müssen wir hinschauen und aktiv werden. Starkes zivilgesellschaftliches Bewusstsein, Engagement und staatliches Handeln gehen dabei Hand in Hand“, sagte Staatssekretär Klose.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die jährlich im März stattfinden, tragen dazu bei, Akzeptanz und Respekt zu fördern und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu mehr Sichtbarkeit und setzen so ein deutliches Signal für Vielfalt. „Die Botschaft - nicht nur während der Internationalen Wochen gegen Rassismus - lautet: „Hessen lebt Vielfalt, Akzeptanz und den Respekt vor unserer Unterschiedlichkeit,“ so Staatssekretär Klose abschließend.
Hintergrundinformationen:
In Deutschland finden jährlich um den 21. März die Internationalen Wochen gegen Rassismus mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten statt. Kommunen, Bürgerinitiativen, Religionsgemeinschaften, Sportvereine und viele weitere gesellschaftlich Akteurinnen und Akteuren führen zahlreiche antirassistische Veranstaltungen durch. Der 21. März ist der jährliche Gedenktag der Vereinten Nationen gegen Rassismus. Er erinnert an das Massaker von Sharpeville/Südafrika vom 21. März 1960. Im Township Sharpeville wurden fast 70 Menschen durch die Polizei erschossen, die friedlich gegen die diskriminierenden Gesetze in dem Apartheid-Staat, die eine Trennung von Wohn-und Geschäftsbezirken für Weiße, Schwarze und Inder vorsahen, demonstrierten.
In diesem Jahr finden die Internationalen Wochen vom 12. bis zum 25. März 2018 statt. In diesem Zeitraum werden in Hessen über 120 Aktivitäten gegen Rassismus durchgeführt.