Für jeden Menschen die Chance auf gleichberechtigte Teilhabe!

Integration schafft Zusammenhalt. Und gelungene Integration ist die Voraussetzung dafür, dass unser Zusammenleben und unseren Zusammenhalt auf einem stabilen Fundament gründen.

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Die Zahlen sprechen für sich: Über ein Drittel aller hier lebenden Menschen hat einen sogenannten Migrationshintergrund – d.h. sie selbst oder mindestens ein Elternteil hat seine Wurzeln außerhalb Deutschlands. Von den unter 18-Jährigen hat etwa die Hälfte einen Migrationshintergrund. Integration bestimmt also die Zukunftsfähigkeit von Hessen!

Hessen ist schon lange ein Land, das von Vielfalt und Weltoffenheit geprägt ist. Seit vielen Generationen haben Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur in Hessen ihre Heimat gefunden. Heute leben hier Menschen aus rd. 200 Nationen und damit fast allen Ländern der Welt.

Fotocollage von diversen Menschen in unterschiedlichsten Altersgruppen
© Fotolia; iStock, im Einzelnen siehe Bildnachweis

Integration ist ein politischer Schwerpunkt in Hessen

Staatsminister Kai Klose führt das Ministerium für Soziales und Integration seit dem 18. Januar 2019. Zuvor war er hier als Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung im Rang eines Staatssekretärs tätig. Als Staatssekretärin steht ihm Anne Janz zur Seite, die viele Jahre Dezernentin für Jugend, Frauen, Gesundheit und Bildung in der Stadt Kassel war.

Ziel der hessischen Integrationspolitik unter ihrer Ägide ist es, Zugewanderte und ihre Familien in das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben zu integrieren und ihnen gleiche Bildungs- und Berufschancen zu ermöglichen. Denn Vielfalt ist eine Bereicherung und eine Ressource für unser Land, wenn Integration gelingt. Alle Menschen sollen ihre Potenziale entfalten und ihre Chancen wahrnehmen können. Dabei ist jede und jeder Einzelne in Hessen gefragt, Verantwortung für sich selbst, für andere und für unser Land zu übernehmen.

Der Fokus der Integrationspolitik liegt auf Geflüchteten, die voraussichtlich längerfristig in Hessen leben werden, um den schutzsuchenden Menschen frühestmögliche Wege zur gesellschaftlichen Teilhabe aufzuzeigen. Die Landesregierung steht für einen Integrationsprozess von Anfang an.

Integration ist keine Einbahnstraße - sowohl Zugewanderte als auch die Menschen, die seit Generationen in Hessen leben, müssen Integrationsleistungen erbringen. Integration ist dabei kein Selbstläufer, sondern ein stetiger, auch herausfordernder Prozess, der es notwendig macht, immer wieder aufeinander zuzugehen und sich mit dem Gegenüber auseinanderzusetzen.

Dabei sind für uns das Grundgesetz, der wechselseitige Respekt vor dem Anderssein und die Akzeptanz der Vielfalt unserer Gesellschaft zentrale Grundlagen unseres Zusammenlebens. Dieser Austausch gehört zu den ersten Schritten auf dem gemeinsamen Weg zur Gestaltung einer friedlichen Gesellschaft. Dabei kommt es nicht darauf an, woher jemand kommt. Und es bedarf der Bereitschaft jeder und jedes Einzelnen, sich auf Veränderungen einzulassen. Die hessische Integrationspolitik trägt dazu bei.

Integration kennt weder Vor- noch Sonderrechte. Die Landesregierung sieht ihre Aufgabe vielmehr darin, die staatlichen Regelstrukturen nachhaltig darauf auszurichten, dass sie dem Bedarf der gesamten Bevölkerung entsprechen, unabhängig von der Herkunft und einem etwaigen Migrationshintergrund. Zu den Regelstrukturen zählen beispielsweise Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Beratungsstellen usw.. Integration ist folglich eine Querschnittsaufgabe der gesamten Landesregierung.

Die zentralen Herausforderungen der Integration liegen nach wie vor in den Bereichen Bildung und Arbeitsmarkt. Die Daten zeigen eine höhere Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Menschen mit deutschen Wurzeln, ebenso sind ihre Schulabschlüsse vergleichsweise schlechter. Hier setzen wir an mit gezielten Maßnahmen.

Von wesentlicher Bedeutung ist zudem die Integration in die hiesige Wertegemeinschaft. Unsere offene Gesellschaft hat mit dem Grundgesetz ein solides Fundament, es bildet den Rahmen für ein Miteinander, das auf Recht und Freiheit, Gleichberechtigung und Respekt sowie auf Wertschätzung und Verständnis beruht. Die Integrationspolitik der Hessischen Landesregierung arbeitet darauf hin, dass sich alle Menschen unserem Land zugehörig fühlen, dass alle sagen: Wir sind Hessinnen und Hessen!

Zur Historie:

Die Hessische Landesregierung setzt eine erfolgreiche Bilanz fort. Hessen ist seit Jahren in vielen Bereichen bundesweit Vorreiter. Schon mit dem Regierungsprogramm 1999 hatte die Hessische Landesregierung die Weichen für Integrationspolitik gestellt. Mit einem zur damaligen Zeit beispielgebenden Integrationskonzept („Leitlinien der Integrationspolitik“, beschlossen im März 2000) und innovativen Maßnahmen wurde ein bundesweiter Paradigmenwechsel eingeleitet.

Ebenfalls im Jahr 2000 wurde erstmals auf Landesebene ein Integrationsbeirat berufen, der anderen Bundesländern, Kommunen und auch der Bundesregierung als Vorbild diente. In den Folgejahren hat Hessen – auch gegen anfängliche Skepsis und Kritik – die Deutschförderprogramme für Kindertagesstätten und Schulen entwickelt, weil die Verantwortlichen überzeugt waren und sind, dass das Beherrschen der deutschen Sprache der maßgebliche Schlüssel für Integration ist.

In 2009 wurden im damaligen Ministerium der Justiz, für Integration und Europa zum einen wesentliche strukturgebende und innovationsbestimmende Zuständigkeiten gebündelt, zum anderen wurde Integration als Querschnittsaufgabe durch die gesamte Landesregierung umgesetzt. Damit verfolgt Hessen eine Integrationspolitik „aus einem Guss“, die Vorbild auch in der Europäischen Union wurde.

Im selben Jahr hat Hessen das Programm „Modellregionen Integration“ ins Leben gerufen. Es brachte in den Folgejahren Best-Practice-Modelle unter wissenschaftlicher Begleitforschung in sechs Regionen des Landes auf den Weg. Die Ergebnisse werden seit 2014 mit dem WIR-Programm nunmehr in ganz Hessen umgesetzt. Es richtet sich an alle Menschen in Hessen: an diejenigen, deren Familien seit Generationen hier leben, an diejenigen, deren Familien in den letzten Jahrzehnten zugewandert oder die selbst zugewandert sind, und an die in jüngerer Zeit nach Hessen Geflüchteten.

Seit 2014 ist für die hessische Integrationspolitik das Ministerium für Soziales und Integration zuständig. Erstmals wurde zunächst in Person von Jo Dreiseitel, dann in Person von Kai Klose ein Staatssekretär und Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung installiert. Damit ging eine wesentliche Aufwertung dieser Politikfelder einher.

Seit Januar 2019 steht das Ministerium unter Führung von Staatsminister Kai Klose.
 

Integration auf Hessisch – ein Kurzfilm mit vielfältigen Statements

Das Ministerium für Soziales und Integration zeigt in einem Film, dass Integration in Hessen etwas Alltägliches ist - und dass sie jeden Tag und überall stattfindet.
„Was bedeutet Integration auf Hessisch für Dich?“ war DIE Leitfrage an Hess*innen und hessische Persönlichkeiten. Neugierig auf vielfältige Antworten auf unsere Frage „Was bedeutet Integration auf Hessisch für Dich?“. Die Antworten finden Sie hier.

Integrationspolitik

Hessen ist vielfältig und weltoffen. Seit langer Zeit leben in Hessen Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen:

  • Menschen aus etwa 200 Ländern leben in Hessen.
  • Fast jeder dritte Hesse ist im Ausland geboren. Oder hat Familienmitglieder, die im Ausland geboren wurden.
  • Jeder zweite Hesse unter 18 Jahren ist im Ausland geboren. Oder hat Familienmitglieder, die im Ausland geboren wurden.

Daran sieht man, wie wichtig Integration in Hessen ist. Gute Integration ist wichtig für ein gutes Zusammenleben und Zusammenhalt. Gute Integration ist jetzt wichtig und in Zukunft.

Integrationspolitik ist wichtig in Hessen

Wer ist für Integration in Hessen verantwortlich?
Kai Klose ist seit dem 18. Januar 2019 Staatsminister des Ministeriums für Soziales und Integration. Seine Staatssekretärin ist Anne Janz.

Was ist das Ziel der Integration?
Kai Klose und Anne Janz haben ein Ziel:
Niemand soll Nachteile haben, weil er aus einem anderen Land kommt. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen in Schule, Ausbildung und Beruf haben. Alle sollen überall mitmachen können.
Menschen haben verschiedene Talente. Darum ist es gut für Hessen, wenn die Integration von neuen Menschen gelingt.

Viele Flüchtlinge werden länger in Hessen bleiben. Auch Flüchtlinge sollen von Anfang an eine gute Integration bekommen

Was ist wichtig für gute Integration?
Alle Menschen sollen bei der Integration von Zuwanderern helfen. Integration ist nicht einfach und braucht Zeit. Alle Menschen müssen dafür miteinander reden. Das Wichtigste für eine gute Integration ist:

  • Jeder muss sich an das Grundgesetz halten.

  • Jeder muss Respekt vor anderen Kulturen haben.

  • In Deutschland und Hessen leben viele verschiedene Menschen. Jeder muss verstehen, dass diese Vielfalt gut ist.

Integration verändert Deutschland. Jeder in Deutschland muss für Veränderung bereit sein. Die Integrationspolitik in Hessen hilft dabei.

Niemand soll Nachteile haben, weil er aus einem anderen Land kommt. Das müssen zum Beispiel auch Kitas, Schulen, Firmen und Verwaltung beachten.

Integration muss auch noch besser werden. Zum Beispiel:

  • Schulabschlüsse von Menschen aus anderen Ländern und mit Familie aus anderen Ländern sind oft schlechter.

  • Sie sind auch öfter arbeitslos.

Die Hessische Landesregierung will das ändern.

Alle in Hessen sollen sich an Werte aus dem Grundgesetz halten. Die Werte sind zum Beispiel:

  • Jeder ist frei. Aber jeder muss sich an die Gesetze halten.

  • Alle Menschen haben die gleichen Rechte.

Jeder Mensch bekommt Respekt und ist gleich viel wert wie jeder andere.

Jeder in Hessen soll gerne sagen: Ich bin Hessin oder ich bin Hesse. Das ist ein Ziel der Hessischen Landesregierung.

Mehr Informationen können Sie in diesem Heft finden:

Hessischer Integrationsplan. Für eine Kultur des Miteinanders in Respekt und gegenseitiger Anerkennung.
Das Heft können Sie hier herunterladen.
https://integrationskompass.hessen.de/sites/integrationskompass.hessen.d...

Grafik zur Übersetzung in Einfache Sprache von Büro für Leichte Sprache in Bremen

Wie war die Integrationspolitik früher?

Anfänge
Im Jahr 1999 war Integration schon ein Thema für die Hessische Landesregierung. Im Jahr 2000 hat die Regierung Regeln und Ideen für Integration aufgeschrieben: Die Leitlinien der Integrationspolitik. Diese Leitlinien können Sie hier herunterladen: https://integrationskompass.hessen.de/sites/integrationskompass.hessen.d... Die Leitlinien waren damals vorbildlich. Sie haben die Integration in ganz Deutschland beeinflusst.

Integrationsbeirat
Seit dem Jahr 2000 gibt es den Integrationsbeirat. Er berät die Hessische Landesregierung

Deutsch lernen
Eines der ersten Ziele in Hessen war, dass Kinder und Jugendliche gut Deutsch lernen. Deutsch sprechen ist das Wichtigste für eine gute Integration. Darum gab es viel Förderung in Kitas und Schulen.

Ministerium für Integration
Seit 2009 ist ein Ministerium für Integration zuständig. Aber Integration ist auch Aufgabe der ganzen Hessischen Landesregierung. Die Integrationspolitik in Hessen ist Vorbild in der Europäischen Union.

Programm Modellregionen Integration
Von 2009 bis 2013 gab es das Programm Modellregionen Integration. Bei dem Programm hat man geprüft, was gute Beispiele für Integration waren. Die guten Beispiele hat man in sechs Regionen umgesetzt. Wissenschaftler haben das Programm untersucht. Ihre Ergebnisse waren wichtig für das Förderprogramm WIR. Das Förderprogramm WIR gibt es seit 2014 in ganz Hessen. Es ist für alle Menschen in Hessen:

  • Menschen, deren Familien schon lange in Hessen leben

  • Menschen, deren Familie vor einiger Zeit nach Hessen gekommen ist

  • Menschen, die selbst nach Hessen zugewandert sind

  • Menschen, die vor kurzer Zeit nach Hessen geflüchtet sind

Ministerium für Soziales und Integration
Seit 2014 kümmert sich das Ministerium für Soziales und Integration um Integration in Hessen. Staatsminister ist Kai Klose.

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© Büro für Leichte Sprache, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., 2019.

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