Förderung von Integrationslotsen

Qualifizierung und Einsatz von ehrenamtlichen Integrationslotsinnen und -lotsen

Integrationslotsinnen und -lotsen unterstützen Menschen mit Migrationsgeschichte, vor allem neu Zugewanderte bzw. Geflüchtete, Hemmschwellen zu überwinden und bürokratische Hürden zu meistern. Viele davon haben selbst ihre Wurzeln in einer anderen Kultur. Sie wirken als Mittlerinnen und Mittler zwischen den Kulturen und bauen Brücken in die Aufnahmegesellschaft. Damit ergänzen sie die bestehenden Angebote vor Ort auf eine sehr kultursensible und individuelle Weise. 

Bei Bedarf bieten sie direkte themenspezifische und häufig auch mehrsprachige Unterstützung an. Beispielsweise begleiten sie bei Ämter- und Behördengängen oder bei Elterngesprächen in Kindertagesstätten und Schulen. Ihre interkulturelle Kompetenz und ihre Sprachkenntnisse machen sie zu wertvollen freiwillig engagierten Akteuren in der Integrationsarbeit. Darüber informieren auch Kurzfilme.

Dieses bürgerschaftliche Engagement zu fördern, ist ein Anliegen der Hessischen Landesregierung.

Die Qualifizierung und der Einsatz ehrenamtlicher Integrationslotsinnen und -lotsen wird von kommunalen, kirchlichen und gemeinnützigen Projektträgern nach den Bedarfen vor Ort geplant, organisiert und durchgeführt. Sowohl die Qualifizierungsmaßnahmen der Träger werden im Rahmen des Landesprogramms WIR bezuschusst als auch Aufwandsentschädigungen für aktive Integrationslotsinnen und -lotsen.

Ab 2021 können gemeinnützigen Organisationen sowie Kommunen unter 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern für die hauptamtliche fachliche Begleitung eine Koordinierungspauschale von 2.000 €/Jahr (ab einem Pool von fünf Integrationslotsinnen und -lotsen) erhalten. Neuerdings kann aktiven Integrationslotsinnen und -lotsen auch eine entlastende „(Reflexions-) Gesprächsmöglichkeit“ in Gruppen angeboten werden. Diese Gruppengespräche, organisiert durch die Träger, an die die Engagierten angebunden sind, sollen der Nachbereitung von emotional belastenden Einsätzen (z. B. bei der Begleitung von Geflüchteten) dienen und somit auch zur Aufrechterhaltung der Engagementmotivation beitragen.

Wo Integrationslotsenträger regional zu finden sind, darüber informiert die vom "Kompetenzzentrum Vielfalt – WIR Lotsen“ entwickelte Landkarte.

Zudem wurde als Orientierungshilfe eine Broschüre „Kernprofil der WIR-Integrationslotsinnen und -lotsen“  erarbeitet. Mit dieser werden aktive und potentielle Träger angesprochen sowie Interessierte bei Kommunen und Organisationen oder aus der Politik, die sich ausführlicher mit dem Integrationslotsenprojekt (z. B. den Aufgaben und Rahmenbedingungen) beschäftigen möchten. Auch bei der Vorbereitung von Qualifizierungsmaßnahmen oder zur Evaluation des eigenen Projektes kann diese ausführliche Form unterstützen. In der gleichnamigen kleineren Broschüre sind daraus 23 Kernaussagen für einen Kurzüberblick geliefert. Mit dem neuen umfangreichen „Leitfaden Basisqualifizierung für ehrenamtlich engagierte Integrationslotsinnen und -lotsen“ wird in Hessen erstmals ein Qualifizierungsrahmen für dieses spezifische Engagementfeld abgesteckt. Dieser Leitfaden ist als Handreichung für Träger gedacht. Insgesamt stehen acht Schulungsmodule mit Seminarplänen und verschiedenen Methodenideen bereit, die künftige Integrationslotsinnen und -lotsen durchlaufen sollen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit die spezifischen lokalen Bedarfe in den Schulungen zu berücksichtigen.

Außerdem sind wissenschaftliche Ergebnisse einer Bestandsaufnahme inklusive Analyse und Empfehlungen für Qualifizierungsmaßnahmen“ verfügbar.

Diese Broschüren, die neue WIR-Richtlinie "Vielfalt und Teilhabe" finden Sie in den Downloads.

Entsprechende Förderanträge für das Landesprogramm „WIR-Vielfalt und Teilhabe“ können ab sofort nur noch online unter diesem Link  gestellt werden. Sollten Sie technische Schwierigkeiten haben und keinen Online-Antrag stellen können, wenden Sie sich bitte an das Regierungspräsidium Darmstadt per Mail an Adnan.Hakeem@rpda.hessen.de