Heppenheim. Seit 2014 unterstützt die Hessische Landesregierung mit dem Landesprogramm WIR Projektträger, die in Hessen aktive Integrationsarbeit leisten. Gefördert werden unter anderem kommunale Koordinationsstellen und WIR-Fallmanager*innen sowie die Qualifizierung und der Einsatz ehrenamtlicher Integrationslotsinnen und -lotsen. Ab 2018 wurden die dafür vorgesehenen Mittel von 8,85 Mio. Euro auf mehr als 10 Mio. Euro erhöht. Auch Träger im Landkreis Bergstraße profitieren davon: Die beantragte Zuwendung im laufenden Jahr liegt hier bei rund 300.000 Euro, die unterschiedlichen Fördermaßnahmen im Bereich der Integration zugutekommen.
Dies nahm der Bevollmächtigte der Hessischen Landesregierung für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Kai Klose, zum Anlass, sich vor Ort über die Integrationsarbeit des Landkreises zu informieren. Beim heutigen Besuch des Projektes „WIR Fallmanager*innen“ im Landkreis Bergstraße lobte Klose die hervorragende Integrationsarbeit: „WIR-Fallmanager*innen und ehrenamtliche Integrationslotsinnen und –lotsen leisten durch ihre tägliche Arbeit einen unverzichtbaren Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Durch ihren unermüdlichen Einsatz übernehmen Sie innerhalb der Kommune eine wichtige Brückenfunktion und geben dadurch vielen Menschen Hilfestellungen bei der Integration.“
Der Kreis Bergstraße hat seit Oktober 2017 Gülcan Yücel mit den Aufgaben der WIR-Fallmanagerin für Geflüchtete betraut. Landrat Christian Engelhardt, die Ausländerbeauftragte des Kreises, Brigitte Paddenberg, und Gülcan Yücel informierten den Staatssekretär über den sogenannten „Bergsträßer Kompetenznachweis“, der gemeinsam mit den potenziellen Nutzerinnen und Nutzern erarbeitet wurde. Bisher fehlte es im Kreis an einem einheitlichen Dokumentationssystem, anhand dessen die zuständigen Stellen einen schnellen Überblick darüber erhalten, welche Kurse und Maßnahmen der einzelne Zuwanderer bereits absolviert hat, beziehungsweise auf welchen Vorerfahrungen aufgebaut werden kann. „Der Bergsträßer Kompetenznachweis dient dazu, den schulischen und beruflichen Hintergrund der Migrantinnen und Migranten sowie ihre Sprachkenntnisse zu dokumentieren“, hebt Landrat Christian Engelhardt hervor. „Er ist ein geeignetes Mittel, das den potentiellen Arbeitgebern hilft, sich einen schnellen, umfassenden Eindruck über die vorhandenen Qualifikationen zu verschaffen.“
In den vergangenen Monaten wurden darüber hinaus von der Ausländerbeauftragten des Kreises Bergstraße, Brigitte Paddenberg, in Kooperation mit der Heinrich Metzendorf Berufsschule die Veranstaltungsreihe „Experten in Ausbildung“ (ExpinA) durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine muttersprachliche Informations- und Austauschveranstaltung. Expert*innen, die selbst einen Fluchthintergrund haben, berichten über ihre Erfahrungen, die sie bei der Suche einer Ausbildungsstelle und während ihrer Ausbildungszeit in Deutschland gemacht haben. Dabei erörtern diese beispielsweise die personellen und fachlichen Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um eine Ausbildung erfolgreich zu absolvieren.
Hintergrund:
Angefangen bei der Förderung von kommunalen Koordinationsstellen und WIR-Fallmanagern über Projekte zur Willkommens- und Anerkennungskultur bis zur Förderung niedrigschwelliger Sprachkurse bietet das Landesprogramm „WIR" ein ganzes Bündel von Fördermaßnahmen. Mit ihm sollen alle Bürgerinnen und Bürger – mit und ohne Migrationshintergrund – als Zielgruppe in den Blick genommen und die in den hessischen Kreisen und Kommunen bereits geschaffenen Partizipationschancen weiter ausgebaut und gefestigt werden. Weitere Informationen zum Landesprogramm WIR finden Sie hier: www.integrationskompass.de
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