Ausschreibung Hessischer Integrationspreis 2024

Fünf Personen Handzeichen Stop, nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen
©Anne-Marie Pappas c/o kombinatrotweiss.de

Aufstehen gegen Rassismus und Antisemitismus – Zivilcourage im Alltag

Der Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der daraus resultierende Krieg im Nahen Osten haben auch in unserer postmigrantischen Gesellschaft ihre Spuren hinterlassen. Antisemitische Reaktionen sind zum Beispiel bei Demonstrationen, aber auch im Internet zu beobachten. Dies reiht sich ein in eine steigende Zahl von antisemitischen und rassistischen Vorfällen, wie uns die Polizeistatistiken zeigen. Das beunruhigt viele Menschen, insbesondere Angehörige von Minderheiten in Deutschland.

Zugleich haben Millionen von Menschen in Deutschland gegen die rechtsextremen Pläne einer "Remigration" und für eine vielfältige Demokratie demonstriert. Viele machen sich ernsthafte Sorgen um eine offene und vielfältige Gesellschaft. Diese Ereignisse machen deutlich, dass eine Demokratie kein Selbstläufer ist, sondern maßgeblich vom täglichen Engagement jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers abhängt.

Zivilcourage, aus dem Französischen für "Bürgermut", ist das Eintreten gegen Beleidigungen, Bedrohungen oder Angriffe auf andere. Dies ist in allen Lebensbereichen gefordert und erfordert Mut, insbesondere wenn es darum geht, antisemitisches oder rassistisches Verhalten anzusprechen. In solidarischen Gemeinschaften unterstützen sich die Menschen gegenseitig in allen Lebensbereichen. Mutig für andere einzutreten, sei es in der Familie, unter Freunden oder in der Öffentlichkeit, kann jedoch eine Herausforderung sein. Es erfordert Selbstvertrauen, um Hürden wie die Angst vor negativen Reaktionen zu überwinden, z. B. wenn man mit antisemitischem oder rassistischem Verhalten konfrontiert wird. Dennoch ist es wichtig, diesen Mut aufzubringen, allein oder gemeinsam mit anderen in einer Initiative oder im Verein, aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus einzuschreiten.

Deshalb richtet der Hessische Integrationspreis 2024 den Fokus auf diese Zivilcourage im Alltag.

Adressaten der Ausschreibung sind kommunale oder Nichtregierungsorganisationen, Initiativen, Vereine oder Verbände aus Hessen, die Zivilcourage gegen Antisemitismus und Rassismus durch unterschiedliche Aktionen zeigen. Aber auch einzelne konkrete Fälle von Zivilcourage von Einzelpersonen können preiswürdig sein und von Dritten eingereicht werden. Mit der Sichtbarmachung dieser Bemühungen will der Hessische Integrationspreis ein nachhaltiges Bewusstsein und einen anhaltenden Dialog über die Bedeutung von Zivilcourage und Solidarität in unserer Gesellschaft fördern sowie konkrete Handlungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen aufzeigen.

Mit der Ausschreibung sollen positive Beispiele von Zivilcourage im Alltag sichtbar gemacht werden.

Einsendeschluss ist der 05. Juli 2024

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