Wiesbaden. Zum siebzehnten Mal vergibt die Hessische Landesregierung in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Integrationspreis. „Wir prämieren hervorragende Projekte und Maßnahmen, die ein tolerantes und respektvolles Miteinander in Hessen stärken, frei von Ausgrenzung und Abwertung“, erklärt Staatsminister Kai Klose heute in Wiesbaden. Schwerpunkt der diesjährigen Ausschreibung ist das Thema „Gemeinsam gegen Rassismus“.
Hessen ist ein weltoffenes Land. Die Herkunft der Bürgerinnen und Bürger ist so vielfältig wie in keinem anderen Bundesland: Ein Drittel der hessischen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund, bei den unter Sechsjährigen liegt der Anteil bei rund 50 Prozent. Es ist ein Glück, in einer bunten und vielfältigen Gesellschaft zu leben, in der sich jeder Mensch zuhause fühlen kann.
Alle Menschen sind gleichwertig, ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihres Aussehens. Die hessische Landesregierung setzt sich für eine weltoffene Demokratie und ein friedliches Zusammenleben ein, frei von Ausgrenzung und Abwertung. Daher wird der hessische Integrationspreis in diesem Jahr dem Thema „Gemeinsam gegen Rassismus“ gewidmet.
Die hessische Landesregierung möchte damit Projekte und Initiativen würdigen, die sich aktiv der antirassistischen Arbeit widmen und so zu einem weltoffenen Zusammenleben beitragen. Antirassistische Arbeit heißt hier, Rassismus in all seinen unmenschlichen Facetten zu bekämpfen. Sei es der Alltagsrassismus, der sich oftmals unbeachtet in Worten zeigt oder der Rassismus, der in offene Gewalt mündet. „Der rassistische Anschlag in Hanau hat unsere Gesellschaft tief erschüttert und Denkmuster offenbart, die Worte zu Taten werden lassen. Auch verbaler Rassismus kann verletzend sein und dazu beitragen, dass Menschen sich ausgegrenzt und nicht zugehörig fühlen“, führt Staatsminister Kai Klose weiter aus. „Daher ist es besonders wichtig, zum einen Rassismus zu erkennen und zum anderen rassistische Handlungen, Einstellungen und Äußerungen nicht unkommentiert stehen zu lassen, sondern klar zu benennen und zu widersprechen!“
Die Förderung von Dialog, gegenseitigem Verständnis und Respekt im Mittelpunkt der gewürdigten Projekte stehen. Denkbar sind schulische und außerschulische Projekte der Jugend- und Erwachsenenbildung, Formen der Begegnung oder andere Projekte, die zum Abbau von rassistischen Denkmustern beitragen. Die Initiativen und Projekte sollten bereits erprobt oder in erfolgreiche Maßnahmen umgesetzt worden sein. Es werden nur laufende Projekte ausgezeichnet, die frühestens am 31. Dezember 2020 enden.
Die Vergabe des Hessischen Integrationspreises bietet die Möglichkeit, diese herausragende Arbeit, die oftmals auf ehrenamtlicher Basis geleistet wird, in der Öffentlichkeit zu würdigen.
Nähere Informationen sowie Formulare zur Bewerbung sind abrufbar unter www.integrationskompass.de. Einsendeschluss ist Freitag, der 17. Juli 2020.
Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, bestehend aus derzeit acht Mitgliedern. Neben Staatsminister Kai Klose, gehören diesem Gremium die unten genannten Personen aus der Medienwelt an.
Jurymitglieder:
Kai Klose, Hessischer Staatsminister für Soziales und Integration
Thomas Sulzer, Redaktionsleiter, Axel Springer AG Bild Frankfurt
Werner D’Inka, ehemaliger Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH
Joachim Frank, DuMont Mediengruppe
Ahmet Külahci, Dogan Media International GmbH
Manfred Krupp, Intendant des Hessischen Rundfunks
Jagoda Marinić, Leiterin der Geschäftsstelle des Interkulturellen Zentrums in Heidelberg
Hadija Haruna-Oelker, Journalistin des Hessischen Rundfunks