Frankfurt. Der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, hat heute im Rahmen seiner Sommerreise in Frankfurt den Verein „Über den Tellerrand“ besucht und einen Bewilligungsbescheid über 13.075 Euro für das sogenannte „Job Buddy“ Programm des Vereins überreicht. Der Verein zeichnet sich durch nachhaltige Konzepte in der Integration von Geflüchteten aus. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen einen Ort, an dem sich Flüchtlinge und Frankfurter auf Augenhöhe begegnen. Hier werden aus Fremden Freunde“ erklärte der Staatssekretär.
Das „Job Buddy Programm“ begleitet Geflüchtete aktiv durch den gesamten Bewerbungsprozess. Mittlerweile haben bereits sechs Geflüchtete eine feste Arbeit. „Dieses Projekt ist ein herausragendes Beispiel für nachhaltiges ehrenamtliches Engagement. Menschen, die bereits Erfolg im Beruf haben, können anderen, die diesen Schritt noch vor sich haben, sicherlich gute Orientierung geben“ sagte Dreiseitel im Rahmen seines Besuchs. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln aus dem Landesprogramm WIR. Seit 2014 wurden die Integrationsfördermittel von 3,1 Mio. Euro bis 2017 auf 8,85 Mio. Euro nahezu verdreifacht. „Umso früher Integration startet, umso besser kann Integration gelingen“, zeigte sich Jo Dreiseitel überzeugt.
Mit dem Landesprogramm WIR werden seit Jahren wichtige Impulse hessischer Integrationspolitik gesetzt. Durch die inhaltliche Schwerpunktsetzung des WIR-Programms zum Aufbau und der Verbesserung einer gelebten Willkommens- und Anerkennungskultur sowie der Stärkung interkultureller Öffnungsprozesse können Strukturen in allen öffentlichen Lebensbereichen weiterentwickelt und etabliert werden. Ziel ist dabei, die Angebote auf eine vielfältige Gesellschaft auszurichten, um allen Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, Chancen auf Teilhabe flächendeckend zu ermöglichen.
Hier sind die etablierten WIR-Koordinatoren in allen hessischen Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten, die Akteure innovativer Modellprojekte, die qualifizierten ehrenamtlichen Integrationslotsen sowie die Projektpartner wichtige und erfahrene Akteure vor Ort. Auch die Angebote zur Deutschförderung sind weiterhin wichtiges integrationsförderndes Mittel. Mit der Fortschreibung des WIR-Programms werden als ergänzender Kernpunkt mit dem neuen WIR-Fallmanagement für Geflüchtete vorhandene bzw. neue Unterstützungsstrukturen gestärkt. Bei den Modellprojekten liegt der Focus in diesem Jahr auf Vorhaben zur Unterstützung der Integration geflüchteter Frauen sowie auf der Stärkung von Migrantenorganisationen.
Das WIR-Programm wirkt sich damit insgesamt unterstützend und positiv auf neue kommunale, gemeinnützige sowie kirchliche Initiativen und Beratungsangebote – auch im ländlichen Raum – aus und verbessert somit strukturell und langfristig notwendige Veränderungsprozesse und Integrationsbedingungen.