Frankfurt. Der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, besuchte im Rahmen seiner Sommerreise das Theater Willy Praml in Frankfurt. Dabei überreichte er einen Bewilligungsbescheid aus dem Landdesprogramm WIR zur Förderung des Projekts „ZuFlucht. Theater ist eine Heimat“ in Höhe von 44.000 Euro. Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund allgemein ganz praktisch einzubinden und zu integrieren – indem sie Teil eines Theaterstückes werden. „Integration heißt, interkulturellen Austausch fördern“, betonte Dreiseitel. Im Theater Willy Praml spielen nicht nur Geflüchtete aus verschiedenen Ländern zusammen mit Deutschen, sondern auch Amateure zusammen mit professionellen Schauspielern. „Gemeinsam werden Projekte erfolgreich ‚über die Bühne‘ gebracht, das Wir gewinnt“, unterstrich der Staatssekretär.
Durch Aufführungen in verschiedenen Sprachen werden gleichzeitig der Erwerb von Deutschkenntnissen, sowie der interkulturelle Austausch gefördert. „Die Flüchtlinge und Migranten sind hier aktiv an der Gestaltung des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens beteiligt – ein wichtiger Bestandteil gelungener Integrationsarbeit!“, erklärte Dreiseitel. Überdies soll für interessierte Flüchtlinge die Möglichkeit bestehen, sich im Theater eine berufliche Zukunftsperspektive zu schaffen.
Mit dem Landesprogramm WIR werden seit Jahren wichtige Impulse hessischer Integrationspolitik gesetzt. Durch die inhaltliche Schwerpunktsetzung des WIR-Programms zum Aufbau und der Verbesserung einer gelebten Willkommens- und Anerkennungskultur sowie der Stärkung interkultureller Öffnungsprozesse können Strukturen in allen öffentlichen Lebensbereichen weiterentwickelt und etabliert werden. Ziel ist dabei, die Angebote auf eine vielfältige Gesellschaft auszurichten, um allen Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, Chancen auf Teilhabe flächendeckend zu ermöglichen.
Hier sind die etablierten WIR-Koordinatoren in allen hessischen Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten, die Akteure innovativer Modellprojekte, die qualifizierten ehrenamtlichen Integrationslotsen sowie die Projektpartner wichtige und erfahrene Akteure vor Ort. Auch die Angebote zur Deutschförderung sind weiterhin wichtiges integrationsförderndes Mittel.
Mit der Fortschreibung des WIR-Programms werden als ergänzender Kernpunkt mit dem neuen WIR-Fallmanagement für Geflüchtete vorhandene bzw. neue Unterstützungsstrukturen gestärkt. Bei den Modellprojekten liegt der Focus in diesem Jahr auf Vorhaben zur Unterstützung der Integration geflüchteter Frauen sowie auf der Stärkung von Migrantenorganisationen.
Seit 2014 wurden die Integrationsfördermittel von 3, 1 Millionen Euro bis 2017 auf 8,85 Millionen Euro nahezu verdreifacht.
Das WIR-Programm wirkt sich damit insgesamt unterstützend und positiv auf neue kommunale, gemeinnützige sowie kirchliche Initiativen und Beratungsangebote – auch im ländlichen Raum – aus und verbessert somit strukturell und langfristig notwendige Veränderungsprozesse und Integrationsbedingungen.