Im Mittelpunkt der gestrigen Sitzung der Hessischen Integrationskonferenz standen die Vorschläge der Zivilgesellschaft zur Vorbereitung des Hessischen Integrationsplans. „Ein konstruktiver und engagierter Arbeitsprozess zur Gestaltung und Weiterentwicklung der Integrationspolitik in unserem Land in intensiver Zusammenarbeit mit den gesellschaftlichen Organisationen und relevanten Gruppierungen in Hessen“, so dazu die Bilanz des Bevollmächtigten für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel.
In der gestrigen Sitzung wurde deutlich, dass einige Themen für eine gelingende Integration als zentral zu betrachten sind, wie zum Beispiel „Sprache als Schlüssel zur Integration“. „Integration ohne sprachliche Kompetenz ist nicht möglich, so Jo Dreiseitel, dies gilt für das persönliche Umfeld ebenso sehr wie für Schule, Beruf und alle anderen Lebensbereiche. Die Vermittlung von Sprachkenntnissen ist daher vorrangigste Notwendigkeit, damit Integration gelingt.“ Er verwies an dieser Stelle auf das im März angelaufene Programm „MitSprache – Deutsch4U“, das erstmals für die alltagsbezogene sprachliche Erstorientierung Mittel in Höhe von 1,5 Mio. Euro zur Verfügung stellt: Finanziert werden niedrigschwellige zielgruppengerechte Deutschkurse für erwachsene Asylbewerber und Flüchtlinge, die bereits nach Landesaufnahmegesetz von den Kommunen aufgenommen worden sind und deren Asylverfahren bei Beginn des Kurses noch nicht abgeschlossen sind. Dabei sollen vorrangig Personen berücksichtigt werden, bei denen ein rechtmäßiger und dauerhafter Aufenthalt zu erwarten ist. Das Angebot soll jedoch auch offen für Geduldete sein. Als weitere zentrale Themen haben sich aus den Abschlussberichten der Arbeitsgruppen herauskristallisiert: Kompetent mit Vielfalt umgehen, mehr Teilhabe schaffen, Respekt und Wertschätzung für jeden Menschen, Fachkräfte für heute und morgen gewinnen. „Damit haben wir eine gute Grundlage für die weitere Arbeit“, so der Staatssekretär.
Im Frühjahr 2015 hat die Hessische Landesregierung die Integrationskonferenz mit dem Auftrag berufen, als hessische Repräsentanz der vielfältigen Gesellschaft die Erarbeitung des Integrationsplans zu begleiten und mit zu gestalten. Die Integrationskonferenz hat zu den verschiedenen Handlungsfeldern Arbeitsgruppen eingesetzt, in deren Zusammensetzung sich diese gesellschaftliche Vielfalt widerspiegelt. Die insgesamt sieben Arbeitsgruppen haben sich auf der Grundlage der Empfehlungen der Enquetekommission „Migration und Integration“ des Hessischen Landtags mit einer Vielzahl von Themen befasst und in der gestrigen Integrationskonferenz ihre Abschlussberichte vorgestellt.
Staatssekretär Jo Dreiseitel betonte: „Die Erarbeitung des Hessischen Integrationsplans und die weitere Begleitung der Integration in Hessen gelingt nur im Dialog und in der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft. Mein ganz besonderer Dank daher gilt allen, die sich an diesem Prozess aktiv beteiligen.“