Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen, die einen Migrationshintergrund haben, finden sich im Beratungs-, Rehabilitations- und Unterstützungsangebot oft nicht so gut zurecht. Viele Einrichtungen der Behindertenhilfe verzeichnen eine geringe Inanspruchnahme ihrer Leistungen und Angebote durch Menschen mit Migrationshintergrund. Das soll sich künftig ändern. Abhilfe soll der vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und der Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen, Rika Esser, heute vorgelegte „Wegweiser für Menschen mit Behinderungen“ schaffen. Er verweist in Deutsch, Englisch, Spanisch, Türkisch, Rumänisch, Polnisch, Kroatisch, Russisch, Arabisch, Dari und in einfacher deutscher Sprache auf das Beratungsangebot der seit einigen Jahren etablierten Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatungsstellen (EUTBs).
Der Wegweiser entstand aufbauend auf den Ergebnissen des Forschungsprojekts „Verbesserung der Teilhabe von Menschen in der Schnittstelle von Migration und Behinderung in Hessen (MiBeH)“ an der Universität Kassel. In zahlreichen projektbegleitenden Workshops haben daran Akteur*innen von Behindertenorganisationen, der Integration und anderen Experten*innen mitgearbeitet. „Nur mit Netzwerkarbeit können solche Projekte entstehen und umgesetzt werden. Es ist oftmals schwierig, Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund zu erreichen. Deshalb hoffe ich, dass wir über die Vernetzung mit Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen möglichst viele Betroffene mit dieser Information erreichen“, so Rika Esser. Sozial- und Integrationsminister Kai Klose bezeichnet den mehrsprachigen Wegweiser als „einen Schritt zur Chancengleichheit für alle“.
Das Land Hessen fördert seit April 2017 das Forschungsprojekt MiBeH an der Universität Kassel. Verantwortlich für die Durchführung ist Frau Prof. Dr. Manuela Westphal, die das Fachgebiet Sozialisation mit Schwerpunkt Migration und Interkulturelle Bildung leitet. Finanziert wird das Projekt aus dem Etat der Hessischen Beauftragten für Menschen mit Behinderungen. Einzelheiten und erste Zwischenergebnisse zum Forschungsprojekt erhalten Sie hier: https://integrationskompass.hessen.de/monitoring/forschungsprojekt-%E2%8....
Auf der Seite können Sie auch den Flyer abrufen.
Größere Mengen des Flyers (Sammelbestellungen) können beim Hessischen Ministerium für Soziales und Integration angefordert werden: integration@hsm.hessen.de