Wiesbaden. „In diesem Jahr wurden aus unserem Landesprogramm „MitSprache – Deutsch 4U“ bereits 172 Deutschkurse für Geflüchtete beantragt“; so Jo Dreiseitel, Staatssekretär und Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration. Dies sind bereits deutlich mehr als im Jahr 2016, damals wurden insgesamt 134 der niedrigschwelligen und alltagsorientierten Deutschkurse angeboten. Aufgrund des großen Erfolgs des Förderprogramms hatte die Landesregierung die Mittel von 1,5 Millionen Euro für das Jahr 2017 auf 2,7 Millionen Euro erhöht. Zusätzlich besteht nun die Möglichkeit zur Förderung kursbegleitender Kinderbetreuung. Außerdem können ab diesem Jahr auch Menschen, die nicht über eine gute Bleibeperspektive nach Definition des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verfügen, an den Kursen teilnehmen. „Davon profitieren vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan und Ländern mit ähnlich hoher Schutzquote, die bislang nicht an Integrationskursen des BAMF teilnehmen können“, erklärte Dreiseitel.
Da für das Jahr 2017 noch Mittel zur Verfügung stehen, lädt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration nun interessierte Kursträger zur Durchführung von „Deutsch 4U“-Kursen ein. Die Förderung beträgt bis zu 10.500 Euro pro Kurs. Zusätzlich können 2.400 Euro für die kursbegleitende Kinderbetreuung beantragt werden. Hierzu sollen die Träger vor Ort mit den Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten kooperieren, da diese die Anträge im Landesprogramm stellen müssen. Die Kommunen können bewilligte Mittel dann an öffentliche, kirchliche und freie Träger weiterleiten.
„Wir wollen den Flüchtlingen in Hessen möglichst schnell einen Einstieg in die deutsche Sprache ermöglichen, Ihnen Werte vermitteln und Alltagsorientierung bieten“, so der Bevollmächtigte. Deswegen sollen die Kurse möglichst über das gesamte Jahr angeboten werden. Teilnehmen können Geflüchtete deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, die aber bereits den Kommunen zugewiesen wurden. Die „Deutsch 4U“-Kurse haben einen Umfang in der Regel von 300 Unterrichtseinheiten und können kompetenzorientiert für alle Sprachniveaus oder zur Alphabetisierung angeboten werden. Über einen reinen Frontalunterricht hinaus können die Flüchtlinge ihre neue Heimat bei Ausflügen kennenlernen und Alltagskompetenzen beim Einkaufen auf dem Markt oder bei der Nutzung des ÖPNV erwerben. Anträge können ganzjährig gestellt
werden, wobei die Kurse zum Jahresende abgeschlossen sein sollen.