Oberursel. Der Hessische Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, nahm heute anlässlich des Fastenmonats Ramadan an dem Iftar-Essen – die Mahlzeit nach Sonnenuntergang - gemeinsam mit Vertretern der DITIB Zentrale in Hessen (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.) und zahlreichen Gästen, wie Vertretern der Kirchen und der Wohlfahrtsverbände, Politikern und Mitgliedern anderer muslimischer Verbände und Vertretern aus der Wissenschaft der Universitäten in Gießen und Frankfurt teil.
„Integration ist für uns in Hessen zur gelebten Realität geworden, gerade in den Kommunen direkt vor Ort. Deshalb freut es mich besonders, dass ich an dem gemeinsamen Fastenbrechen teilnehmen kann. Hier zeigt sich, dass Menschen mit Migrationshintergrund und unterschiedlichen kulturellen Identitäten selbstverständlich ein Teil unserer Gesellschaft geworden sind“. Dreiseitel betonte, dass die kulturelle und religiöse Vielfalt in Hessen eine Bereicherung für alle darstelle und die religiöse Pluralität zum Alltag geworden sei. Hingegen dürften Islamisten, Salafisten, religiöse Fanatiker und die Scharia in unserer Gesellschaft keinen Platz finden. Es sei daher wichtig, die Unterschiede zwischen dem Islam als Religion und dem gewalttätigen, extremistischen und intoleranten Islamismus deutlich zu machen.
Als einen wesentlichen Integrationsbeitrag unter den Maßnahmen und Initiativen der Hessischen Landesregierung würdigte er den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht, der unter staatlicher Aufsicht in deutscher Sprache nach staatlichen Curricula von hier ausgebildeten Lehrkräften erteilt werde. Seit nunmehr drei Jahren gibt es diesen Religionsunterricht an mittlerweile 46 Grundschulen in Hessen. Die Curricula für diesen Unterricht in der Sekundarstufe I werden derzeit ausgearbeitet, um den Kindern nach dem Verlassen der Grundschule ein adäquates Schulangebot an den weiterführenden Schulen machen zu können.
In Hessen liegt der Anteil der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund bei mittlerweile 27 Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen liegt er noch weit höher, bei 48 bzw. 41 Prozent, ohne dass der Zuzug von ca. 80.000 Flüchtlingen schon Berücksichtigung gefunden hat. „Die Vielfalt in unserer Gesellschaft wird durch die zu uns kommenden Flüchtlinge noch verstärkt werden. Für Menschen mit Migrationshintergrund muss erkennbar sein, dass sie bei uns willkommen sind und sie die Möglichkeit haben, ihre Talente und Fähigkeiten unabhängig von ihrer ethnischen und kulturellen Herkunft auszuleben“, betonte Dreiseitel.