Gemeinsam mit den Engagierten der AIDS-Hilfe und Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl hat sich Minister Klose über aktuelle Entwicklungen des vom Land geförderten Beratungsprojekts „Rainbow Refugee Support“ sowie die Zusammenarbeit mit der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung ausgetauscht.
„Aufgrund ihrer häufig traumatischen Erfahrungen im Herkunftsland und während ihrer Flucht sind viele queere Geflüchtete zunächst bestrebt, möglichst ‚unsichtbar‘ zu leben“, erklärte Minister Klose. „Geben sich LSBT*IQ-Geflüchtete im Laufe des Aufenthalts in der Erstaufnahme zu erkennen, wird ihnen in den in Hessen geschaffenen Strukturen geholfen.“
Die Stadt Frankfurt hatte das von der AIDS-Hilfe betriebene Safe House im April 2018 eingerichtet, um auf die besonderen Bedürfnisse queerer Geflüchteter eingehen zu können. Es handelt sich um eine kleine Unterkunft mit engmaschiger individueller Betreuung. Mitarbeiter*innen helfen beim Coming Out und bieten psychosoziale Unterstützung sowie Hilfe bei asylrechtlichen Angelegenheiten an. Unterstützt wird die Arbeit unter anderem durch das von der Landesregierung geförderte Projekt „Rainbow Refugee Support“. Das Projekt wird von der AIDS-Hilfe Hessen umgesetzt. Für traumatisierte LSBT*IQ-Geflüchtete stellt die Unterbringung in einem Safe House aktuell die bestmögliche Versorgung dar.
„Die Unterstützung von LSBT*IQ Geflüchteten in Hessen hat sich mit der Förderung des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt zu einem über die Landesgrenzen hinaus viel beachteten Angebot entwickelt, dass queeren Geflüchteten hilft, gut durch die Asylverfahren zu kommen, bestehende Traumata zu bearbeiten und oft in erstaunlich kurzer Zeit innerhalb er Gesellschaft anzukommen“, unterstreicht Knud Wechterstein, Koordinator LSBT*IQ Geflüchtete bei der AIDS-Hilfe Frankfurt.
„Geflüchtete homo-, bi- und transsexuelle Menschen brauchen besondere Schutzräume, in denen sie vor Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt geschützt sind“, so Minister Klose. Die meisten Bewohner*innen sind schwule junge Männer, aber auch Trans*-Personen und genderfluide Menschen haben hier eine sichere Unterkunft gefunden. Die Bedürfnisse von und gezielte Angebote für LSBT*IQ mit Migrationsgeschichte werden auch im Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt (APAV) berücksichtigt. Die Stabsstelle Antidiskriminierung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration hat den APAV federführend erstellt, er wurde vergangene Woche in seiner fortgeschriebenen Version (2.0) in Wiesbaden vorgestellt.