Erfolge
Erfolge in Nordhessen
Für Nordhessen am Standort der Stadt Kassel werden zurzeit Themenbereiche wie Hilfe zur Selbsthilfe, Stärkung der persönlichen Gesundheitskompetenz, seelischen Gesundheit und Wissensvermittlung zum deutschen Gesundheitssystem, bearbeitet. Ziel ist es, dadurch das Empowerment der Zielgruppe zu stärken und die Zugangsbarrieren zum Gesundheitswesen für Menschen mit Migrationsgeschichte abzubauen.
„Gesundheitsförderung für Migrantinnen“ – WIR fördern Gesundheit | BENGI e.V.
Selbstbestimmt über die eigene Gesundheit zu entscheiden erfordert Kompetenzen, sich im Gesundheitswesen zurecht zu finden. Das heißt unter anderem präventive Angebote zu kennen und in Anspruch nehmen zu können. Hier setzt das Projekt „Gesundheitsförderung für Migrantinnen“ in Kooperation mit BENGI e.V. an.
Das Projekt hat eine offene Angebotsstruktur und bietet Veranstaltungen für Frauen mit Migrationsgeschichte zu verschiedenen Themen der Gesundheit. Ziel hierbei ist es, Kenntnisse über Zuständigkeiten und Arbeitsweisen der Behörden und Gesundheitseinrichtungen zu erlangen. Die Seminare erstrecken sich über die Themen: „Krankenversicherung“, „Beim Zahnarzt“, „Im Krankenhaus“, „In der Apotheke“ sowie der „öffentliche Gesundheitsdienst“.
Das niedrigschwellige Seminarangebot wird mit und durch medizinisches und psychologisches Fachpersonal (mit eigener Migrationsgeschichte) umgesetzt. So wird eine faktenbasierte Informationsvermittlung gewährleistet und Raum gegeben, über eventuell tabuisierte Themen in den Herkunftsländern sprechen zu können.
„Loqui – Hilfe zur Selbsthilfe“ – WIR fördern Gesundheit
„Loqui“ ist ein sozialraumorientiertes Gesprächs- und Aktivitätsangebot für ukrainisch bzw. russisch sprechenden Menschen mit einschneidenden (traumatisierenden) Erfahrungen im Kontext von Flucht und Vertreibung aus der Ukraine. Ziel des Projekts ist es, die Bedürfnisse der Teilnehmenden aufzunehmen und gemeinsam gesundheitsförderliche Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehören niedrigschwellige und wertschätzende Gesprächsangebote durch therapeutisch geschultes, ukrainisch bzw. russisch sprechendes Personal. Gemeinsame Aktivitäten wie Bewegen oder Malen ergänzen das Gesprächsformat mit dem Ziel, die Selbstfürsorge stärken.
Ausblick
Aktuell beschäftigt sich eine interdisziplinäre Gruppe mit ämterübergreifenden Akteur*innen mit der Thematik der „Gesundheitskioske“ und in welcher Art und Weise diese in Kassel und den Landkreisen etabliert werden können. Als Vorbild dient hierbei das Hamburger Modell.
Weitere Maßnahmen mit relevanten Akteur*innen in Nordhessen sind in Planung.
Erfolge in Mittelhessen
Für Mittelhessen am Standort der Universitätsstadt Marburg (Lahn) werden zurzeit Themenbereiche wie Hilfe zur Selbsthilfe, eigene Gesundheitskompetenzen stärken, seelische Gesundheit und interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens bearbeitet.
Folgende Maßnahmen befinden sich derzeit in Umsetzung:
Gesundheitscafés
Im Rahmen des Gesundheitscafés werden Impulsvorträge, Anleitungen für Zuhause sowie Anlaufstellen zu verschiedenen Gesundheitsthemen vermittelt. Um die Veranstaltung niedrigschwellig anzubieten, werden Dolmetscher*innen eingesetzt. Dazu wird jede Sitzung von einer Migrant*innenselbstorganisation selbst gestaltet. Themenwünsche werden von der Koordinationsstelle bearbeitet und dementsprechend Referent*innen eingeladen. Die Referent*innen können sowohl Ärzt*innen, andere Fachpersonen als auch Mitglieder von Selbsthilfegruppen sein.
Kräuteraustausch
Mit dem Projekt Kräuteraustausch sollen bestehende Gesundheitskompetenzen von Menschen mit Migrationsgeschichte (re-)aktiviert werden. Das Projekt soll von einer*m nach dem Konzept der Ganzheitlichkeit arbeitenden Schulmediziner*in fachlich begleitet werden. Das Thema Kräuterwissen soll als kulturell-übergreifende Gesundheitskompetenz das Interesse der Zielgruppe wecken. Das Projekt möchte das interkulturelle, von Migrant*innen mitgebrachte Gesundheitswissen sichtbar machen und wertschätzen.
Runder Tisch Integration in Marburg
Das Thema seelische Gesundheit der Menschen mit Migrationsgeschichte wurde Ende letzten Jahres als Schwerpunktthema eines Treffens des Runden Tisches Integration in Marburg bearbeitet. Dafür wurde schon im Vorfeld des Runden Tisches eine Bestandsaufnahme über Angebote und Initiativen in der Region durchgeführt. Darauf aufbauend wird jetzt Kontakt zu Arbeitskreisen, Projekten und einzelnen Akteur*innen, die in diesem Bereich aktiv sind, in Mittelhessen aufgebaut.
Kultursensible Pflege
Im Rahmen des „Zweiten Marburger Aktionsplan EU-Charta“ wird mit dem Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung eine Veranstaltung zur interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens zum Thema kultursensible Pflege organisiert. Diese fachspezifische Veranstaltung wird einen Input zum Thema kultursensible Pflege bieten. Zudem werden bestehende Good Practice - Beispiele aus Deutschland und der Region Mittelhessen vorgestellt. Im Fokus werden auch bereits erprobte Schulungsangebote stehen.
Weitere Veranstaltungen und Projekte zum Thema Prävention, gesundheitliche Aufklärung und Vorsorge sind geplant.
Erfolge in Südhessen
Recherche und Bestandsaufnahme
Mit Start des Projektes begann zunächst eine Bestandsaufnahme, um abzubilden, wie die Arbeitsfelder Migration und Gesundheit und der Themenkomplex Gesundheitskompetenz in Südhessen bearbeitet werden. Gleichzeitig wurden Beispiele guter Praxis an gesundheitsförderlichen Maßnahmen in einer Übersicht zusammengetragen, stets mit dem Blick auf die Passung mit den strukturellen Besonderheiten in der Region.
Information und Vernetzung
Das Projekt wurde den regionalen Akteur*innen und kommunalen Institutionen der Region Südhessen flächendeckend vorgestellt. Zu mehreren WIR-Vielfaltszentren, diversen Arbeitskreisen, den Standorten der Gemeinwesenarbeit und Vereinen in Südhessen besteht fortlaufend Kontakt. Dadurch werden Ideen ausgetauscht und weiterentwickelt. Aus der Vernetzung sind die folgenden Projekte in Babenhausen und Darmstadt entstanden.
"Wir bepflanzen und bewegen“
Im Rahmen der „Interkulturellen Wochen 2022“ wurde in Kooperation mit dem GWA-Standort in Babenhausen, die Veranstaltung „Wir bepflanzen und bewegen“ organisiert und umgesetzt. Ziel war es, über das gemeinschaftliche Handeln und Erfahren mit den Bewohner*innen des Quartiers in Kontakt zu kommen und sich über Bedarfe, Wünsche und Interessen auszutauschen. Das Zusammenwirken mit dem GWA-Standort hat sich als hilfreich und sehr geeignet erwiesen, um Menschen mit Migrationsgeschichte aktiv teilhaben zu lassen.
„Alle Frauen erreichen: Gynäkologische (Brust-) Krebsvorsorge – vielfaltsorientiert und kompetent verweisen“
Das WIR-Vielfaltszentrum des Landkreises, die Stadt Darmstadt und der Verein Weiterleben e.V. plant für den 21. Juni 2023 eine Veranstaltung. Ziel ist es Multiplikator*innen über die wichtigen - u.a. mehrsprachigen und digitalen - Möglichkeiten der Früherkennung von gynäkologischen (Brust-)Krebserkrankungen zu informieren.
Im Fokus der Veranstaltung stehen dabei die Förderung der Gesundheitskompetenz im konkreten Beratungsalltag und die Gestaltung von vielfältigen Zugängen zur Prävention. Unter anderem konnte Pink Ribbon Deutschland gewonnen werden. Sie stellt ihre mehrsprachige „breastcare App“ vor.
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