Unsere Stimme zählt! Rassismuskritische Perspektiven junger Menschen nach Hanau

Hier finden Sie Infos zur Veranstaltung "Unsere Stimme zählt! Rassismuskritische Perspektiven junger Menschen nach Hanau".

Online-Podiumsdiskussion:

Unsere Stimme zählt! Rassismuskritische Perspektiven junger Menschen nach Hanau

Mit einer Auftakt-Veranstaltung am 29. September 2021 wurde der Fokus auf die Perspektiven von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte im Rassismus-Diskurs gelegt. Dabei wurden auch die Erfahrungen durch den Anschlag in Hanau aufgegriffen. Was sind die Wünsche, Forderungen und Sorgen der jungen Menschen? Wie können Schule, Jugendarbeit, Politik und Gesellschaft sie angemessen aufgreifen? Die Veranstaltung fand im Rahmen der Integrationsverträge online statt und wurde auf dem YouTube-Kanal der Bildungsstätte Anne Frank gestreamt.

Hintergrund

Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. „Wir haben ein Rassismusproblem, Rassismus tötet“ – diese Tatsache wird seitdem auch von einer breiten Öffentlichkeit stärker wahrgenommen und diskutiert. Für junge Menschen mit Migrationsgeschichte war diese Erkenntnis nicht neu. Sie und ihre Communities berichten in sozialen Medien seit Jahren von alltäglichen Rassismuserfahrungen. Die Morde von Hanau zielten unmittelbar auf migrantisch gelesene Jugendliche und ihre Treffpunkte ab, was die jungen Menschen und ihre Familien tief in ihrem Sicherheitsbedürfnis getroffen und traumatisiert hat. Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, konnte eine Aufarbeitung der Ereignisse, ein angemessener Umgang mit Trauer, Schock und Wut nur eingeschränkt stattfinden. Gleichzeitig haben sich gerade im Zuge der Pandemie Rassismus- und Ausgrenzungserfahrungen weiter verstärkt.

Keynote und Diskussionsrunde

Das Online-Event wurde von Anne Chebu, Journalistin und Autorin, moderiert. Vorangegangen war eine Videobotschaft von Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration.

Im Fokus stand die Fragestellung, warum es nach wie vor schwierig ist, über Rassismus(erfahrungen) in Gesellschaft und Schule zu sprechen. Prof. Dr. Karim Fereidooni (Juniorprofessor für Didaktik der sozial-wissenschaftlichen Bildung, Ruhr-Universität Bochum) hielt dazu einen Vortrag, den man online live verfolgen und über den Chat kommentieren konnte. Im Anschluss beantwortete Fereidooni die Fragen aus dem Chat.

Danach folgte eine Diskussionsrunde zum Thema „Was sind die Wünsche, Forderungen und Sorgen von jungen Menschen? Wie können Schule, Jugendarbeit, Politik und Gesellschaft sie angemessen aufgreifen?”.

Zu diesem Thema diskutierten Jessica Pilz (Landesschulsprecherin/ Landesschüler*innenvertretung, Ali Yildirim (Initiative Ferhat Unvar), Nkechi Madubuko (Diversity-Trainerin, Autorin, Moderatorin) und John Kannamkulam (Schirmherr der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Hanau).

Die Videoaufzeichnung der Veranstaltung steht hier zum Anschauen bereit.

Initiatoren der Veranstaltung

Die Veranstaltung wurde vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration zusammen mit den vier zivilgesellschaftlichen Integrationsvertragspartnern, der Bildungsstätte Anne Frank, dem Hessischen Jugendring, dem Landesverband Hessen des Deutschen Roten Kreuzes und dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften ausgerichtet.

Im Sommer 2022 fand der zweite Teil der Veranstaltung statt.