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Start der Dialogreihe „Löwen im Herz. Hessen integriert.“ in Gießen

Staatssekretär Kai Klose: „Wir führen einen echten Austausch und Dialog mit allen bei uns lebenden Menschen, um Fragen des Zusammenlebens zu klären und das Miteinander zu stärken“

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Gießen. Mit dem Bürgerforum Mittelhessen in Gießen startete am 15.11. die Dialogreihe im Rahmen der diesjährigen Integrationskampagne „Löwen im Herz. Hessen integriert.“ der Hessischen Landesregierung in der Kongresshalle in Gießen: „Wir führen einen echten Austausch und Dialog mit allen bei uns lebenden Menschen, um Fragen des Zusammenlebens zu klären und das Miteinander zu stärken. Uns ist wichtig, dass Begegnungen auf Augenhöhe stattfinden und die vielen positiven Gespräche belegen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben“, betonte der Bevollmächtigte der Landesregierung für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Kai Klose.

„Vereine bieten auch Heimat“, „Selbstwertgefühl durch aktives Mitmachen aufbauen“, „Sprache nebenbei lernen“ und „Mut und ein fröhliches Herz mitbringen“, das sind nur einige der Schlussfolgerungen, die beim Bürgerforum „Sport, Sprache, Spielräume – wie wollen wir zusammen leben?“ in einem abwechslungsreichen und interessanten Programm gezogen wurden. Staatssekretär Klose hob hervor, mit den Menschen in der Fläche Hessens über die Herausforderungen von Integration ins Gespräch kommen zu wollen: „Denn Integration geschieht vor Ort, deshalb gehen wir dort in den Dialog“.

Persönliche Erfahrungen von Integrationsvorbildern wie der ehemaligen Fußballnationalspielerin Nia Künzer oder dem Basketballer Marco Völler von den Gießen 46ers und zahlreiche Best Practice Beispiele aus der Region stießen unter der Moderation des Journalisten Peter Hanack einen intensiven Gedankenaustausch zu Fragen des Miteinanders und des Zusammenhalts in unserer Gesellschaft an. Staatssekretär Klose forderte insbesondere dazu auf, gleiche Chancen auf Teilhabe für alle Menschen zu schaffen und eine landesweite Integrationskultur zu entwickeln, denn „es gibt viel mehr, was uns verbindet, als was uns trennt!“.

Nach einer warmherzigen Begrüßung durch die Stadträtin und Integrationsdezernentin Astrid Eibelshäuser richtete Shkodran Mustafi, Fußballnationalspieler, eine Videobotschaft an das Publikum: Hessen habe seine Familie mit offenen Armen empfangen, erinnerte er sich. „Es ist die Vielfalt, die uns stark und die Hessen lebenswert macht“, zeigte er sich überzeugt. Künzer schilderte ihre enge Verbundenheit mit ihrem Geburtsland Botswana, und Völler berichtete, wie eine Sportmannschaft auch für Neuankömmlinge eine kontinuierliche Anlaufstelle bilde. Ingrid Hubing, die für Kinder und Jugendliche in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung ein Sportangebot leitet, kam zu dem Schluss: „Jede Stunde ist eine Deutschstunde!“.

Ebenfalls auf den persönlichen Kontakt setzt die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten. Dr. Ralf Siebert unterrichtet dort in einer InteA-Klasse („Integration und Abschluss“) Geflüchtete im Alter von 16 bis etwa 19 Jahren. Die Schule fördere gezielt das Miteinander der Geflüchteten und der übrigen Schülerschaft. „Neugier ist der Motor“, so Siebert, „so kommen sie ins Gespräch und reden über typische Jugendthemen“. Die Berufsbildungsgesellschaft ZAUG aus Gießen wirbt ebenfalls dafür, alltägliche Gelegenheit zum Erlernen der Sprache zu schaffen. Sinem Özkan erläuterte am Beispiel von Kursen im Projekt „SIND“, wie Frauen mit Migrationshintergrund beim gemeinsamen Nähen Deutsch lernen und gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein stärken. Geflüchtete stark zu machen, dafür sprach sich auch Michael Meyer von der Anstoß-Stiftung aus. Seiner Erfahrung nach werde das Potenzial der Menschen viel zu wenig beachtet. Wenn Geflüchtete zum Beispiel Räder reparierten, dann hätten sie nicht nur Beschäftigung, sie könnten auch etwas für andere Menschen tun.

Mehr Humor und Leichtigkeit in das Thema Integration zu bringen, das war der Appell von Regionalautor und Kabarettist Dietrich Faber: „In Deutschland muss immer alles
gleich klappen“, aber Verständigung funktioniere auch über Hürden hinweg. Wie Lachen tatsächlich verbindet, das zeigten abschließend „Die Improzeoten“, die auf Zuruf aus dem Publikum kurze Szenen auf der Bühne improvisierten.

„Wir laden alle hier lebenden Menschen ein, sich aktiv an der Gestaltung unseres Landes zu beteiligen. Hessen ist seit Jahrzehnten Heimat für Menschen aus der Region und der Welt. Die Wertschätzung anderer Kulturen und Lebensentwürfe gehört fest zum hessischen Selbstverständnis“, ergänzte der Staatssekretär. Nach Gießen folgen drei weitere Bürgerforen in Kassel, Darmstadt und Offenbach. Nähere Informationen gibt es unter www.loewenimherz.de

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Markus Büttner
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
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65193 Wiesbaden
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