„design = Wie gestalte ich mein Leben in Deutschland“

Unterstützungs- und Beratungsangebot für EU-Bürger*innen in Offenbach: Muttersprachliche Fachkraft mit Kompetenzen der Migrationsberatung und Wohnungsnotfallhilfe!

Innovatives Projekt: Design
© Diakonisches Werk für Frankfurt und Offenbach

Das Unterstützungs- und Beratungsangebot für EU-Bürger*innen ist in dieser Form neu in Offenbach. Das Projekt „design“ vereint die Kompetenzen einer Migrationsberatung und einer Fachberatung der Wohnungsnotfallhilfe und geht so optimal auf die vielschichtigen Anliegen der Ratsuchenden ein. Sie erhalten Hilfe aus einer Hand und sind sehr froh über dieses Angebot.
 

Bindeglied zwischen Migration und Wohnungsnothilfe

Das Programm „design = Wie gestalte ich mein Leben in Deutschland“ ist ein Integrationsprojekt für EU-Migrant*innen. Es versteht sich als Bindeglied zwischen den Arbeitsfeldern Migration und Wohnungsnotfallhilfe. Ziel ist es, ein Angebot für EU-Bürger*innen in Offenbach zu verstetigen, mit dem Know-how einer muttersprachlichen Fachkraft, welche sowohl über die Kompetenzen der Migrationsberatung als auch der Wohnungsnotfallhilfe verfügt.
 

Projektinhalte und Vorteile:

Das Projekt setzt auf eine aktive, aufsuchende Informationsarbeit. Themen sind beispielsweise das Krankenversicherungssystem, Behördenabläufe oder Rechte und Pflichten in der Arbeitswelt.

  • Unterschiedliche Standorte der Sprechstunden in den einzelnen Offenbacher Stadtteilbüros ohne Terminvergabe und dadurch einen niedrigschwelligen Zugang.
  • Themenübergreifende Beratung, zum Beispiel zur Erhaltung von Wohnraum, zum Abklären verschiedener Behörden- und Krankenkassenangelegenheiten, zum Vermitteln von Unterkunfts- beziehungsweise Schlafmöglichkeiten sowie Informationen und Vermittlung zu anderen niederschwelligen Angeboten in der Stadt Offenbach am Main.
  • Hohe Akzeptanz der Beratungsangebote unter den in Offenbach neu ankommenden Migrant*innen (2021: insgesamt 128 Ratsuchende in den Sprechstunden).
  • Positiver Nebeneffekt ist die wertvolle Präventionsarbeit zum Thema Corona mit niederschwelliger Aufklärung, Zugang zur Impfangeboten und Verteilung von Hygieneartikeln.

 

Herausforderungen durch passende Lösungen gemeistert

  • Die Kontaktaufnahme zu den Ratsuchenden hat sich durch deren Unstetigkeit als schwierig erwiesen. Durch seine regelmäßigen Präsenz-Sprechstunden in vier unterschiedlichen Stadtteilbüros sowie in der Fachberatung der Diakonie ist der Berater gut erreichbar. So gelingt es eher, die Personengruppe zu erreichen. Auch müssen EU-Bürger*innen nicht über Telefon oder online einen Termin für eine Beratung ausmachen, sondern können zu den Sprechzeiten einfach vorbeikommen.
  • Die Möglichkeiten der Klient*innen sich zu integrieren sind sehr begrenzt, unter anderem wegen kaum bezahlbarem Wohnraum, schlechten Zugängen zum Arbeitsmarkt und mangelnden Sprachkenntnissen. Wir unterstützen sie bestmöglich, allerdings ist dies ein gesamtgesellschaftlich zu lösendes Problem.
  • Ein Großteil der Klient*innen haben keine Ansprüche auf soziale Leistungen in Deutschland. Es ist jedoch unerlässlich zu überprüfen, ob nicht doch ein Ansatz vorhanden ist, Ansprüche geltend zu machen. Wenn keine Ansprüche bestehen, ist die vorhandene Netzwerkarbeit mit anderen Stellen von großem Vorteil, um die Ratsuchenden an niederschwellige Angebote wie Schuldnerberatung oder Formularhilfe anzudocken.
  • Auch die Digitalisierung stellt die Klient*innen vor Probleme, während der Sprechstunden haben sie die Möglichkeit, am PC zu arbeiten, im Internet zu recherchieren und E-Mails abzurufen. Aufkommende Fragen können vom Berater direkt beantwortet werden. Ein Drucker steht zur Verfügung.