Migrant*innen gestalten mit

Beratung und Unterstützung zur Vereinsgründung

Migrant*innen gestalten
© AWO Fulda

Vereinsgründung - wie geht das?

„Wir wollen einen Verein gründen. Wie geht das denn?“, sprechen uns die Menschen an. Es wird deutlich, dass dem großen Gestaltungswillen oft ein Informationsbedarf von Strukturen und der richtigen Vorgehensweise entgegensteht. Oft gilt es auch zu schauen, welche Form der Organisation einer solchen Gruppe überhaupt sinnvoll ist, welche Ressourcen bestehen und wie ein solcher Prozess gesteuert werden kann.

Ohne die intensive Begleitung eines solchen Prozesses und eine Vernetzung mit ähnlich engagierten Menschen drohen viele positive Aktivitäten und kreative Ideen der Migrant*innen bereits in der Startphase zu scheitern, weil die Aktiven aufgrund nicht erwarteter Hürden, unrealistischer Ziele und Überforderungen frustriert aufgeben.

Hier möchte das Projekt "Migrant*innen gestalten" ansetzen: Die Miterbeitenden beraten über die Vor- und Nachteile einer Vereinsgründung, stellen Räume zur Verfügung, wo man sich treffen kann, und begleiten die Gruppe bei der Definition ihrer Ziele. Dabei lenken sie bewusst den Blick auf das Miteinander und stellen Gemeinsamkeiten heraus. Manchmal integrieren sich die Leute dann in bestehende Vereine, die ihren Interessen entsprechen. Und immer steht das Thema Toleranz im Fokus. Gute praktische Erfahrungen werden bei der Organisation gemeinsamer Veranstaltungen gewonnen.
 

Überzeugende Ergebnisse

Ein sogenanntes online-Märchenfestival zeigte, dass sich viele verschiedene Nationalitäten wie Puzzleteile zu einem Ganzen zusammenfügen können. Einige Communities kamen zum ersten Mal mit anderen in Kontakt. Sie erkannten, dass sie ähnliche Schwierigkeiten im Alltag haben. Basierend auf diesem Kennenlernen konnte ein Jahr später ein „Fest der Farben“ stattfinden, das von mehreren Gruppen selbständig organisiert wurde. Als Thema wurde „Unsere Nationalität ist Mensch“ gewählt. Sie wollten für Demokratie und Toleranz werben.
 

Herausforderungen durch passende Lösungen gemeistert

Der Projektstart in der ersten Phase der Corona-Pandemie war äußerst schwierig. Begegnungen konnten nur online stattfinden. Wie sollte man da Menschen zusammenbringen und neue gewinnen? Hervorragend angenommen wurde der Vorschlag, Videos zu drehen, so dass immer einzelne sich einbringen konnten und am Ende eine gemeinsame Sache entstand: Auf der Homepage der AWO Fulda kann man sich Märchen aus aller Welt anhören und mit dem Kamishibai-Theater sogar ansehen (sowohl in Landessprache als auch in Deutsch). Das ist nicht nur in Zeiten des Lockdowns ein ansprechendes Angebot.