Ausstellung: Fluchtgegenstände - Eine Brücke zwischen alter und neuer Heimat

"In vielen Familien gibt es Gegenstände, die von Generation zu Generation weitergereicht werden. Sie erinnern an Abschied, Verlust, Tod und Trauer, erzählen aber auch von Neubeginn, haltenden Familiensystemen und Hoffnung in einer neuen Heimat."

Annette Ruske-Wolf
Dipl. Päd. Univ., Initiatorin der Ausstellung

Was nehmen Menschen mit, die ihre Heimat verlassen müssen?

Das FamilienZentrum in Bad Soden-Allendorf begleitet und unterstützt viele Menschen; auch geflüchtete Frauen, Männer und Kinder aus vielen Ländern dieser Erde. Immer wieder tauchte die Frage auf: was nehmen Menschen mit und was packen sie ein, wenn sie ihre Heimat verlassen müssen?
In Interviews nähert sich die Ausstellung den Menschen im FamilienZentrum und innerhalb der Stadtmauer von Bad Sooden-Allendorf mit genau dieser Fragestellung und gibt damit den berührenden Geschichten von 19 Frauen und Männern einen Rahmen.

Wir haben 19 Menschen, die während der Jahre 1945-2022 eine Fluchterfahrung gemacht haben, zu ihrem ‚Fluchtgegenstand‘ und der Geschichte ihrer Flucht interviewt.
Die Ausstellung konnte vom 1.10.2022 bis 31.12.2022 im Grenzmuseum Schifflersgrund besucht werden und zieht nun als Wanderausstellung weiter durch die Bundesrepublik.
Auf der eigens eingerichteten Website ist sie rund um die Uhr geöffnet.

Herausforderungen mit Austausch, Verständnis und Verständigung meistern

"Es hilft uns allen im gegenseitigen Umgang und im Zusammenleben, wenn wir wissen, was in dem anderen vorgeht. Der Austausch zwischen Geflüchteten und uns hilft dem gegenseitigen Verständnis, trägt zur Verständigung bei und führt uns als Gesellschaft zusammen, die allen Herausforderungen standhalten kann." (Frank Hix, Bürgermeister der Stadt Bad Sooden-Allendorf)

Da sich die Ausstellung einem emotional sehr aufgeladenen Thema widmet, war es eine große Herausforderung, ausreichend Menschen mit der Bereitschaft zu finden, uns - und letztendlich der Öffentlichkeit - ihre Geschichte zu anzuvertrauen. Die Interviewpartner*innen haben dem Ausstellungsteam einen großen Vertrauensvorschuss entgegengebracht. Ohne diesen wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen.